Flug
Platzbedarf
In Deutschland gibt es 38 Verkehrsflughäfen, davon 11 Großflughäfen mit mehr als 60.000 Flugbewegungen pro Jahr. Österreich hat dagegen nur 6 Verkehrsflughäfen und nur Wien-Schwechat ist mit ca. 250.000 Flugbewegungen tatsächlich ein Großflughafen.
Dementsprechend ist der Flächenverbrauch auch in Deutschland deutlich größer: Insgesamt sind 154,36 km2 für den Flugverkehr verbaut, in Österreich nur 23,28 km2. Verglichen mit anderen Verkehrsmittel und gemessen an den Personenkilometern, ist der Flächenverbrauch tatsächlich der kleinste und verursacht nur 4% der Oberflächenversiegelungen. Trotzdem ist die versiegelte Fläche noch immer größer als alle deutschen und österreichischen Alpensee zusammengenommen und ca. die doppelte Fläche des Chiemsees.
4% Flächenverbrauch im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind versiegelte Böden und Platzbedarf im Betrieb.
Emissionen
Die Emissionen im Flugverkehr nehmen 48% der kumulierten Emissionen im gesamten Personenverkehr ein – zugegeben ein recht großer Wert. Außerdem sind die Emissionen beim Fliegen recht vielfältig, wie dieses Beispiel zeigt.
Ein 150-sitziges Reiseflugzeug, das eine Stunde lang auf Reiseflughöhe fliegt, verbraucht in dieser Zeit 850.000 kg eingesaugte Luft und 2.700 kg Kerosin. In der gleichen Zeit verlassen das Triebwerk 8.500 kg Kohlendioxid, 3.300 kg Wasserdampf, 30 kg Stickoxide, 2,5 kg Schwefeldioxid, 2 kg Kohlenmonoxid, 0,4 kg Kohlenwasserstoffe und 01 kg Feinpartikel. (Quelle: Wikipedia). Ist das Flugzeug voll besetzt, so liegt der Co2 Ausstoß pro Flugstunde pro Kopf bei rd. 56,6 kg. Im Vergleich dazu emittiert ein Mittelklassewagen auf 100 km rd. 21 kg Co2. Auf 650 km liegt dieser Wert bereits bei 136,5 kg, denn so so weit fliegt ein Verkehrsflugzeug im Schnitt pro Stunde.
48%Kumulierte Emissionen im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Treibhausgase, Kohlenmonoxid, Stickoxide und Feinstaubpartikel
Energie
Klare Sache, der Energieverbrauch eines Flugzeugs ist hoch. Der Energiebedarf im Personenverkehr gemessen an Personenkilometern liegt bei 39%. Allerdings wird der Energieaufwand pro Passagier immer geringer. Grund dafür sind Technologie und Innovation, die den Verbrauch von Flugzeugen reduzieren. Auch die Flugsicherung leistet ihren Beitrag, es gibt immer weniger Umwege in der Luft. So reduzierte die Deutsche Flugsicherung die durchschnittliche Abweichung von der Ideallinie einer Flugstrecke in den vergangenen Jahren um bis zu 31%.
Im Jahre 2017 ist der pro Kopf Energieverbrauch im Passagierverkehr erstmals unter 4 l Kerosin pro 100 Personenkilometer gefallen, das ist eine Reduktion im Vergleich zu 1990 von 43,%. Bei dieser Rechnung ist natürlich die 100%ige Auslastung des Flugzeugs ausschlaggebend. Im Vergleich dazu beträgt der pro Kopf Energieaufwand eines Mittelklasse-PKW, der 8 l Benzin auf 100 km verbraucht, auch “nur” 2 l pro Kopf, wenn dieser mit 4 Personen besetzt ist.
39% kumulierter Energiebedarf im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Betrieb, Energiebereitstellung und das Fahrzeug selbst.
Rohstoffe
Beim Rohstoffverbrauch pro Personenkilometer ist der Flugverkehr Spitzenreiter. Der top Wert von 1% hat damit zu tun, dass sich Flugzeuge in der Luft bewegen und gemessen an den enormen Distanzen wenig Infrastruktur außer am Start- und Zielflughafen benötigen. Zwischen Start und Landung ist nur Luft und diese wird immer effizienter, mit immer leichteren Flugzeugen überbrückt. Ein leerer Airbus A350-900 wiegt rd. 130 t. Eine Gewichtsreduktion von 100 kg spart auf einer Strecke von Berlin nach Teneriffa 14 l Kerosin ein. Die Einsparung metallischer Rohstoffe hat große Auswirkungen: um 1 t Gewicht zu sparen müssen beispielsweise NUR 140 Teile im 3D Druck hergestellt werden. (Quelle: klimaschutz-portal.aero)
Flughäfen haben einen großen Effekt auf den Ressourcenverbrauch des Flugverkehrs. Der Flughafen München hat eine Fläche von rd. 16 km2, sein jährlicher Energieverbrauch beträgt 485 Gigawattstunden. (Quelle: https://www.gutfuerbayern.de/). Im Vergleich, die Stadt Wien hat eine Fläche von 415 km2. Wiens jährlicher Energieverbrauch beträgt rd. 163.000 Gigawatt, in dieser Stadt leben und arbeiten allerdings 8 mio. Menschen.
1% kumulierter, metallischer Rohstoffverbrauch im Personenverkehr, gemessen an den Personenkilometer. Berücksichtigt sind Infrastruktur, Energiebereitstellung und das Fahrzeug selbst.