Die Bahn

Platzbedarf

Mit 4% Flächenverbrauch im Personenverkehr gemessen an den Personenkilometern erreicht die Bahn einen Spitzenwert. Im Vergleich dazu liegt der Wert des Motorisierten Individualverkehrs bei 74%, sprich die Bahn benötigt in Relation zum Personenkilometer 1/18 der Fläche des Automobils.

Das Schienennetz in Österreich ist 3.539,8km lang und entspricht in etwa der Strecke Salzburg – Jerusalem. Die gesamte Fläche der Schienen beträgt rd. 4,58km2, jene der Bahntrasse rd. 19,58km2. Der gesamte Schienenkörper der Österreichischen Bundesbahnen beträgt somit lediglich 0,01% der Fläche Österreichs. In Deutschland beträgt die Gesamtfläche der Schienen inkl. Bahntrasse 200,54km2, im Vergleich zur Fläche Deutschlands sind das rd. 0,06%. Somit ist der Platzbedarf der Bahn recht überschaubar, vor allem vor dem Hintergrund, dass Österreich EU-weiter Champion im Bahnfahren ist. 2018 wurden in Österreich pro Kopf und Jahr rd. 1.500km mit der Bahn zurückgelegt. Deutschland liegt mit 1.185km auf Platz 4. Geschlagen wurde Österreich nur von der Schweiz, die einen Wert von 2.400 km “auf Schiene” erreicht. (Quelle: VCÖ)

4% Flächenverbrauch im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind versiegelte Böden und Platzbedarf im Betrieb.

Emissionen

Der Anteil von 6% bei den kumulierten Emissionen gemessen an Personenkilometern ist ein hervorragender Wert. Dass die Bahn ebenso CO2 Emissionen verursacht, ist verständlich, allerdings verteilen sich diese bei einer durchschnittlichen Auslastung der Bahn von rd. 42% auf eine große Gruppe Menschen und eine Menge zurückgelegter Personenkilometer.

Je höher die Zahl der zurückgelegten Personenkilometer steigt, desto besser schneidet die Bahn bei den Emissionen ab. So emittiert die Bahn im Fernverkehr 32g Treibhausgase, 0,02g Kohlenmonoxid, 0,00g flüchtige Kohlenwasserstoffe, 0,04g Stickoxide und 0,001g Partikel (immer /Pkm). Der im Fernverkehr zulässige Vergleich zum Flugzeug legt den Unterschied offen, denn die Werte des Fliegers liegen bei, 230g, 0,48g, 0,13g, 1,01g, 0,014g (immer /Pkm). Aus der Praxis: Der ICE emittiert auf der Strecke Berlin – Köln 27,6kg Co2 pro Person, während dieser Wert beim Flugzeug bei 298kg Co2 pro Person liegt. Auch hier ist die Auslastung eine wichtige Komponente und diese kann beim Fernzug noch besser werden. Reisebusse schneiden nämlich über weite Distanzen oft noch besser ab als die Bahn, weil sie oft besser ausgelastet sind.

6 %Kumulierte Emissionen im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Treibhausgase, Kohlenmonoxid, Stickoxide und Feinstaubpartikel

Energie

Der kumulierte Energiebedarf einer Bahn im Personenverkehr gemessen an den Personenkilometern erreicht mit 8% ebenso (ähnlich wie bei den Emissionen) einen Topwert. Warum das so ist, wo eine Bahn bei Bau und Betrieb doch sehr viel Energie verbraucht? Der elektrische Antrieb einer Bahn hat einen Energie-Wirkungsgrad von 95%, soll heißen, 95% der Energie wird in Vortrieb umgewandelt.

Hinzu kommt noch, dass der durchschnittliche Energieverbrauch pro Verkehrsaufwand zwischen 1995 und 2018 im gesamten Verkehrssektor merklich gesunken ist. Die “spezifische” Energie, die notwendig ist, um Güter und Personen zu transportieren, wird immer geringer und auf der Schiene hat dies immense Auswirkungen. Fernverkehrszüge verzeichnen einen Rückgang am spezifischen Energieverbrauch von -43,7%, Nahverkehrszüge -57,1% und Güterzüge – 52,9%. Mitgrund für diese Rückgänge ist neben der Energieeffizienz auch die steigende Auslastung. Züge der Deutschen Bahn waren im Fernverkehr 2019 zu rd. 56% ausgelastet. Im Jahr 2006 lag dieser Wert von bei rd. 43%, das bedeutet eine deutliche und erfreuliche Steigerung. (Quelle: Statista).

8% Kumulierter Energiebedarf im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Betrieb, Energiebereitstellung und das Fahrzeug selbst.

Rohstoffe

Der kumulierte, metallische Ressourcenverbrauch der Bahn ist mit 47% pro Personenkilometer relativ hoch. Grund dafür sind nicht nur die eingesetzten Rohstoffe zur Herstellung von Zügen, es sind vor allem die vielen Kilometer an Gleiskörpern, die eine Menge Ressourcen verbrauchen.

Allerdings ist der Fahrweg einer Eisenbahn durch eine sehr hohe Lebensdauer gekennzeichnet. Eine Betriebsdauer bei einer Eisenbahn von 30 Jahren ist eher kurz, im Bahnverkehr sind Betriebsdauern von 100 Jahren und mehr sind keine Seltenheit! Zwar nimmt mit wachsender Betriebsdauer die Bedeutung von Instandsetzung zu, der hohe Ressourceneinsatz von Bau und Betrieb verteilt sich aber auf eine sehr lange Nutzungsdauer und eine große Menge an Personenkilometern. (Quelle: VCÖ). Wieder ein interessanter Vergleich: der Ressourcenverbrauch im gesamten Lebenszyklus in kg pro 1.000 Personenkilometer beträgt bei der Bahn 530, während dieser beim PKW bei 1.440 liegt, das Auto verbraucht also deutlich mehr als das Doppelte an Ressourcen während seines Lebenszyklus und dieser ist beim Auto deutlich kürzer als bei der Bahn. (Quelle: VCÖ)

47% Kumulierter, metallischer Rohstoffverbrauch  im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Infrastruktur, Energiebereitstellung und das Fahrzeug selbst.